Die Diskussionen um die Art des Heizens rücken vielfach auch wieder die
Solarenergie in den Fokus. Mit einer Photovoltaikanlage und einem
Elektroheizstab das Heizungswasser erhitzen, mit Solarstrom eine
Wärmepumpe betreiben oder aber eine solarthermische Anlage zur
Wärmeerzeugung nutzen? Ist solares Heizen sinnvoll? „Im Prinzip ja“, sagt
Helmut Pertz, Energieberater der Verbraucherzentrale Saarland, „aber
Solarenergie kann in der Regel nur einen begrenzten Anteil des Heizwärmebedarfs
decken und die Wirtschaftlichkeit ist nicht in jedem Fall gegeben.“
Naturgemäß ist die Sonneneinstrahlung in unseren Breiten in den Wintermonaten
eher gering. Darüber können auch einzelne sonnige Wintertage nicht
hinwegtäuschen. „Selbst eine sehr große Anlage kann den gesamten
Heizwärmebedarf nicht decken“, so Pertz. Dies lässt sich am Beispiel eines gut
gedämmten Einfamilienhauses erläutern, dessen Süddach komplett für die
Erzeugung von Solarenergie genutzt wird: Bei einer Photovoltaikanlage liegt der
während der Heizzeit monatlich produzierte Solarstrom bei nur 2 bis 8 Prozent
des Jahresertrags. Nach Abzug des für Haushaltsstrom nutzbaren Anteils kann
ein elektrischer Heizstab mit dem restlichen Solarstrom maximal 20 Prozent des
Heizwärmebedarfs dieses Beispiel-Gebäudes decken. Der übrige Strom muss zu
hohen Kosten aus dem Netz bezogen werden. Mit dem Einsatz einer
Wärmepumpe sieht die Bilanz zwar besser aus, aber die Deckungsrate während
der Heizzeit wird 40 bis 50 Prozent kaum übersteigen. Für den in den Sommermonaten
erzeugten Überschussstrom erhält man zudem nur eine geringe
Einspeisevergütung.
Wird das Dach stattdessen komplett mit Solarthermie-Kollektoren belegt, so ist
eine Deckungsrate von bis zu 35 Prozent möglich. Allerdings sind die in den
Sommermonaten theoretisch möglichen Erträge nur mit sehr großen Wärmespeichern
nutzbar. Verschiedene Projekte konnten zwar nachweisen, dass
damit Deckungsraten von bis zu 80 Prozent möglich sind, allerdings benötigen
solche Speicher sehr viel Platz und sind kostenintensiv.
Ob nun Photovoltaik, Solarthermie oder eine Kombination beider Techniken zur
Nutzung der Solarenergie sinnvoll und wirtschaftlich ist, muss im Einzelfall
geprüft werden. Grundsätzlich gilt – je schlechter die Dämmung eines
Gebäudes, desto geringer wird der mögliche solare Deckungsanteil. Im
Allgemeinen erweist es sich als vernünftig, zunächst den Bedarf zu ermitteln
und dann die Anlagentechnik danach auszuwählen und zu dimensionieren.
Ausführlichen und individuellen Rat hierzu, sowie zu allen Fragen des
Energiesparens erhält man bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale.
Dank der Bundesförderung sind die Rückruf- und die Video-Beratung ebenso
kostenfrei wie die Beratung in einer der Niederlassungen im Saarland.
Terminvereinbarung landesweit unter 0681-50089-15 oder unter der
kostenfreien bundesweiten Hotline 0800 809 802 400.
Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de
Anmeldung zur Beratung in:
- St. Wendel, Umweltamt, Tel: 0 68 51 - 809 1903, Neuer Beratungsraum:
Mehrzweckhalle, Raum des Ortsvorstehers, Im Schuleck 10, 66606 St. Wendel
Winterbach
- Tholey, Rathaus, Tel: 0681 50089-15