2013 beauftragte der Landkreis St. Wendel mit Förderung durch das Bundesumweltministerium (BMUB) den Austausch der Beleuchtungsanlagen in zehn kreiseigenen Schulgebäuden. Die Beleuchtung aus dem Erstbestand wurde durch LED-Leuchten ersetzt. Dadurch werden jährlich rund 350.000 kWh Strom und über die gesamte Lebensdauer der Lampen rund 3.800 Tonnen CO2 eingespart – eine Reduzierung um mehr als 50 Prozent gegenüber dem früheren Zustand. Die Einsparungen lohnen sich aber auch finanziell. Bereits nach rund vier Jahren hat sich die gesamte Investition in Höhe von 500.000 Euro amortisiert.
Ein Beispiel ist das kaufmännische Berufsbildungszentrum der Dr.-Walter-Bruch-Schule in St. Wendel. Die Beleuchtungsanlage aus dem Jahr 1975 hatte weder tageslichtabhängige Leistungs- und/oder Präsenzsteuerung, noch war die zonenweise Zu- und Abschaltung von Leuchten in Abhängigkeit von den Soll-Beleuchtungsstärken möglich. Der hohe Energieverbrauch der Leuchten und seine ambitionierten Klimaschutzziele veranlassten den Landkreis zum Handeln.
Zunächst wurden für jeden Standort Lichtberechnungen durchgeführt, die Leuchttypen samt Anzahl erfasst und daraus eine Prioritätenliste erstellt, welche die Bereiche der Schulgebäude festlegte, die dann mit energieeffizienten LED-Leuchten ausgestattet wurden. Im kaufmännischen Berufsbildungszentrum der Dr.-Walter-Bruch-Schule wurde sowohl in Klassen- und Fachräumen als auch im Flurbereich umgerüstet. Neben den neuen LED-Aufbauleuchten wurden zudem Tageslicht- und Präsenzsteuerungen eingebaut. Um einen reibungslosen Ablauf der Sanierung und des Schulunterrichts zu gewährleisten, fanden die Umrüstungsarbeiten in den Klassen- und Fachräumen während der Sommerferien und in den Fluren nach Schulschluss statt.
Derzeit untersuchen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das BMUB in der sozialwissenschaftlichen Begleitstudie „Wahrnehmung und Wirkung der neuen LED-Beleuchtung in Schulen“, ob das Umstellen auf LED-Beleuchtung auch eine verbesserte „Lichtqualität“ beinhaltet. Mittels Befragungen soll die Studie erfassen, wie sich die LED-Beleuchtung aus Sicht von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern im Unterrichtsalltag bewährt. Dabei ist von besonderem Interesse, wie die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte den visuellen Komfort im Unterricht im Vergleich zur herkömmlichen Beleuchtung bewerten und welche Erfahrungen sie mit der Bedienungsfreundlichkeit der Beleuchtung machen. Ergänzend wird eine Lichtmessung in ausgewählten Unterrichtsräumen vor und nach der Umrüstung durchgeführt. Die Ergebnisse werden Mitte 2015 vorliegen.
Weiterhin erstellt das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) gerade zwei Publikationen zum Thema LED-Umrüstung, in denen die Dr.-Walter-Bruch-Schule als Praxisbeispiel vorgestellt wird. Der vorangegangene Text ist eine gekürzte Fassung dieser Publikationen, die wir nach ihrem Erscheinen hier präsentieren werden.
Das dem Klimaschutzkonzept zugrunde liegende Projekt wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Förderbereich der nationalen Klimaschutzinitiative aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages unter den Förderkennzeichen 03KS5308, 03KS5310, 03KS7711 und 03KS7973 gefördert.